Wenn die Pandemie-Lage einen in das Büro fesselt und keine neuen Kunden bringt, dann gäbe es auch für uns zwei Strategien, denen wir folgen könnten:
- Kopf in den Sand, abwarten, ausharren
- Hochrüsten und sich vorbereiten
Wir haben uns für Zweitens entschieden und im ersten Lockdown ja bereits fleißig an unserem Rechenzentrum gearbeitet. Dort schnurren nun bereits einige treue Server, herausgeputzt in ihren klimatisierten Schränken umher und tun seit gut einem Jahr ausfallsfrei ihren Job. Bald haben wir die ersten 100 Kunden gehostet und unsere eigenen Systeme wachsen täglich und verbessern sich dementsprechend.
Der wichtigste Teil unserer Digitalisierung ist die Programmierung und schließlich die Einführung des eCockpits, unseres eigenen CRM-Systems, dass sich gestern sogar endlich zum voll funktionsfähigen ERP-System entwickelte. (Zum Unterschied hinterfragen Sie gerne, oder melden Sie Bedarf an einem Artikel dazu!)
Einfach einen Server kaufen, die Software konfigurieren und das Ding in den Keller stellen kann man relativ schnell. Sobald dann aber Kunden auf diese Ressource angewiesen sind, bedarf es natürlich eines verantwortungsvolleren Umgangs. Redundante Systeme, Crash-Szenarien und Pläne und vor allem eine Energieversorgung, die einem Blackout vorbeugt ist hier nun unerlässlich. Wie üblich haben wir im ersten Schritt ordentlich Akkus gekauft, sogenannte USVs (unterbrechungsfreie Stromversorgung).
Damit nicht genug, denn diese Einheiten helfen zwar über einen Stromausfall hinweg, der bis zu 50 Minuten dauern kann, dann wird es aber finster. Also haben wir den nächsten Schritt, eine völlig autonome Stromversorgung geplant und beginnen gerade mit den Genehmigungsverfahren! Eine Photovoltaikanlage mit entsprechender Speicherkraft soll es nun richten!
Dieses große Projekt – die Ausstattung der Dachflächen mit einer leistungsstarken Solaranlage gehen wir natürlich schrittweise an. Im ersten Schritt werden wir den südwestlichen Quadrant des Daches mit Kollektorflächen ausstatten und unsere Server tagsüber mit Energie versorgen. Nachts hängen wir nach wie vor am Stromnetz und im Falle eines Ausfalls werden die USVs genutzt.
Im nächsten Schritt werden ein weiterer Quadrant und ein entsprechender Akku nachgerüstet. Dieser wird tagsüber laden und nachts die Server weiterversorgen – wir werden also autark! Die Batterien (also die USVs) bleiben nach wie vor im Einsatz, sicher ist sicher.
Im Endausbau planen wir eine Elektroauto-Tankstelle für den Eigenbedarf. Ein E-Auto als Firmenfahrzeug hätte dann Sinn, und wie geschrieben habe ich ja ein Auge auf den VW ID4 geworfen!
Warum erscheint mir das nun „schreibenswert“?
Green-IT ist ein häufig bemühtes Schlagwort geworden und ich bin mir durchaus bewusst, dass die Herstellung und Entsorgung von Solarkollektoren und Akkus auch nicht unbedingt überall sehr umweltschonend geschieht. „Green“ empfinde ich unseren Stufenplan dennoch, da wir ungenutzte Dachflächen für unser Vorgehen nutzen und einer Energieproduktion die wir für wesentlich schädlicher und unerwünschter halten entgegenwirken. Wir sind hier in Kärnten vielleicht gesegnet mit „sauberen“ Methoden zur Stromerzeugung, dennoch denken wir hier ein wenig über die Landesgrenzen hinaus und vor allem in die Zukunft, ein ständig steigender Strombedarf wird ja bereits nicht mehr angezweifelt werden können.
Wir erlauben uns mit diesem Vorgehen – abgesehen von all unseren anderen bewussten kleinen Interventionen im Büroalltag – unseren Betrieb dann „Green“ zu nennen und hoffen darauf, dass unsere geschätzten und durch die Bank sehr bewussten Kunden das ebenfalls gerne hören werden – denn für sie ändert sich nichts. Die Preise bleiben stabil günstig hinsichtlich dieser Maßnahme!